Lubra
In einer ursprünglichen Gegend des Himalaya-Gebirges in Mustang, Nord-West-Nepal, gelegen,
ist das Dorf Lubra durch seine Kombination aus einem einzigartigen kulturellen Erbe und einer
modernen Bildung besonders. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Bön-
Tradition und für die Zukunft der Menschen in Mustang. Mit Ihrer Hilfe können wir die
Lebensqualität und Bildung für die Menschen dieses speziellen Ortes verbessern!
Das Dorf Lubra
Am Fluss Panda Khola, zwischen Jomsom und Kagbeni auf einer Höhe von circa 3000 Metern,
liegt die kleine Siedlung Lubra (auch Lubrak oder Lupra geschrieben). Dieses Dorf, dessen Name
"die Klippe (brak) der Schlangengeister (lu)" bedeutet, ist die früheste überlebende Gemeinschaft
der Bön-Religion in Nepal, und das einzige Dorf dieses Glaubens im Mustang-Distrikt, was ihm
besondere kulturelle Bedeutung verleiht. Die Kultur des Dorfes ist eine höchst komplexe
Angelegenheit, in der die kanonische Bön-Religion mit der Volkstradition verwoben ist. Die meisten
der religiösen Aktivitäten konzentrieren sich auf den Dorftempel, Yungdrung Phuntshokling, in der
Mitte des Dorfes, welcher im Jahre 1846 vom tibetischen Meister Karu Druwang Tenzin Rinchen
gebaut wurde. Das erste Kloster des Dorfes wurde im 12. Jahrhundert von Tashi Gyaltsen
gegründet, nachdem er die lokalen Geister und Dämonen besiegt hatte. Er ist in der Regel unter
dem Namen Yangtön Lama oder Drogön Lubrakpa bekannt, was "Beschützer der Lebewesen, der
Mann von Lubrak” bedeutet. Nach der Gründung der Bönpo-Gemeinde in Lubra zog sich Tashi
Gyaltsen für neun Jahre, neun Monate und neun Tage in eine kleine Höhle zurück, die über dem
Talboden lag.
Das Internat
Das Chasey Kengtse Hostel wurde als Internat von Mustang Bon Action gegründet und bietet für
alle Schülerinnen und Schüler der staatlichen Schule in Lubra ein Zuhause. Es ist eine wichtige
Einrichtung für die Bildung und Erhaltung der Kultur in Mustang. Vor der Eröffnung im Jahr 2002
gab es eine wachsende Nachfrage von Bönpo-Familien in Mustang nach einer Schule, in der
Kinder einen hohen Bildungsstand erhalten und über ihre eigene religiöse Tradition sowie die
einheimische Kultur Mustangs lernen könnten. Die Schule und das Internat sind für Kinder aller
religiösen Hintergründe geöffnet und haben ein großes Einzugsgebiet, von wo Familien ihre Kinder
schicken, um in diesem speziellen Umfeld zu leben und zu lernen. Vom Kindergarten bis zur
achten Klasse werden die Schüler und Schülerinnen in allen üblichen Fächern des nepalesischen
Schulsystems unterrichtet. Der hohe Bildungsstandard ist nicht nur auf die Schulbücher in
englischer Sprache zurückzuführen, sondern auch auf die hohe Motivation der privaten und
staatlichen Lehrer und Lehrerinnen. Tibetische Sprache sowie kulturelle Aspekte, wie Tänze und
die Teilnahme an Ritualen und Festivals des Dorfes, vervollständigen die Ausbildung.
Unsere Unterstützung
Gemeinsam mit allen Beteiligten der Schule und des Internats, sowie mit den Dorfbewohner/innen
arbeiten wir mit kurz- und langfristigen Verbesserungen an der Erhaltung und positiven
Entwicklung des Chasey Kengtse Hostels. Einige von uns unterstützen das Chasey Kengtse
Hostel und Lubra bereits seit vielen Jahren, andere arbeiten für die kommenden Projekte mit - aber
alle haben Erfahrung in der Entwicklungshilfe und der Projektplanung in Nepal. Der enge Kontakt
mit den Schüler/innen, Lehrer/innen und Dorfbewohner/innen ist uns sehr wichtig, damit wir deren
Bedürfnisse und Wünsche kennen und mit ihnen zusammenarbeiten können.
Unsere Ziele für die Schule, das Internat und das Dorf sind eine dauerhafte Verbesserung und die
Unterstützung der externen sowie internen Umstände, die das Folgende einschließen:
Gebäude & Material
Erweiterung des Internats mit einem neuen Schlafsaal, Gästezimmer, Lernzimmer, Lehrerzimmer,
neuen Toiletten und Waschzimmer sowie einer neuen Küche mit der erforderlichen Einrichtung.
Erhaltung und Verbesserung der bestehenden Strukturen - Betten, weiteres Mobiliar, Holzböden,
Solarleuchten etc.
Solarsysteme für Warmwasser.
Allgemeine Versorgung für den täglichen Bedarf - Wassereimer etc.
Gewächshaus für eine bessere Ernährung mit Gemüse.
Bildung & Wohlbefinden
Allgemeine Materialien für Schulunterricht und Selbststudium - Bücher, Schreibwaren.
Weiterbildungen für die Lehrer.
Zusätzliche personelle Unterstützung für die Kinderbetreuung und die Häuser.
Wettertaugliche Schuluniformen und Schuhe.
Regelmäßige medizinische Versorgung.
Internationaler Input - qualifizierte Langzeit-Freiwillige für den Englischunterricht und andere
Zusatzangebote.
Sponsoring der Schüler/innen - Ernährung, Kleidung, medizinische Versorgung, Schulmaterial.
Sponsoring der Lehrer/innen - Gehälter, Ausbildung, Ernährung, Lehrmittel.
Ihr Beitrag
Wenn Sie den Kindern und Lehrern von Lubra helfen wollen, können Sie unsere Arbeit
unterstützen!
Sie können mit einer langfristigen Patenschaft oder einer einmaligen Spende zum Chasey
Kengtse-Projekt beitragen.
Das Geld der Patenschaften ist für alle Bewohner/innen des Internats, obwohl die Patenschaften
symbolisch für ein einzelnes Kind sind. Für alle unsere Sponsoren wird die Webseite von Mustang
Bon Action und der Yungdrung-Bön Stiftung mit Informationen und Bildern des Lebens und der
Verbesserungen in Lubra aktualisiert. Zusätzlich wird den Spendern einmal pro Jahr ein
Spendennachweis zugesandt.
Fränkische Landeszeitung Nr. 303. Freitag, 30. Dezember 2016
Hier noch ein update, Stand April 2017:
Liebe Freundinnen und Freunde der Yungdrung Bön Stiftung! In diesem Rundschreiben geht es um die neuesten Entwicklungen iim Chasey Kengtse Hostel in Lubra. Es freut mich sehr, euch mitteilen zu können, dass während des normalen Internatsalltags die Bauarbeiten begonnen haben! Die daran anschließenden Projekte sind: Die Lehrerfortbildungen sollen für die Lehrer der oberen Klassen (fünf bis acht) angeboten werden und ihnen beispielsweise zeigen, wie sie abwechslungsreichen und individualfördernden Unterricht gestalten können. 4. die Organisation und Durchführung der Winterferien in Kathmandu für die sechste bis achte Klasse. Bisher gab es ein Mal die Gelegenheit (2014/15) für die sechste bis achte Klasse den Winter, in dem das Internat wegen der Kälte und des Schnees geschlossen ist, gemeinsam in Kathmandu zu verbringen. Dort wohnen sie nahe dem Triten Norbutse Kloster, das sie täglich besuchen, sie unternehmen einige Freizeitaktivitäten und haben Tibetisch- und Englischunterricht (letzterer kann durch anderes ergänzt und von einem/r Freiwilligen zum Beispiel aus Europa ausgeführt werden). Das haben die Schülerinnen und Schüler damals so genossen, dass sie bis heute darüber begeistert sprechen, sich die Bilder anschauen und anderen davon erzählen. Kinder, Eltern und Lehrer sind zum wiederholten Mal mit der Bitte an mich getreten, diese Unternehmung im kommenden Winter wieder möglich zu machen. Als ich im April einige Tage in Lubra verbracht habe, erlebte ich ein Schulfest, aber auch Alltag im Internat und sprach ich mit Schülern, Lehrern, Eltern und Dorfbewohnern über die laufenden und zukünftigen Entwicklungen. Sie haben sehr große Dankbarkeit gezeigt gegenüber dem, was durch all die Spenden ermöglicht wird - diesen Dank möchte ich natürlich an euch weitergeben! Außerdem hat mich sehr gefreut, dass sie mit mir gemeinsam lang- und kurzfristige Pläne für die Weiterentwicklung des Internats entwickelt haben und Ideen hatten, wie sie sich selbst einbringen können. Für die oben genannten vier kurz- und mittelfristigen Projekte ist die Finanzierung leider noch nicht gesichert, weswegen wir weiterhin und gerade jetzt über jede Spende sehr dankbar sind! Amrei |